Mitte Dezember 2022 habe ich meine Festanstellung bei der Dienststelle Steuern des Kantons Luzern auf Ende März 2023 gekündigt!
…dies obwohl das Einkommen aus meiner Tätigkeit als psychosoziale Beraterin weit weg davon ist, mir meinen Lebensunterhalt zu sichern und ich auch kein riesiges Vermögen angespart habe. Für jemanden, der im Finanzsektor arbeitet, wie ich, scheint dies auf den ersten Blick sehr waghalsig, ja vielleicht sogar dumm zu sein.
Was mich endgültig zu diesem Schritt bewegt hat, ist, dass ich meiner Selbständigkeit als psychosoziale Beraterin ihren nötigen Raum geben will. Im letzten Jahr durfte ich immer mehr merken, dass ich dies wirklich wirklich will, dass ich für diese Tätigkeit brenne und sie mir wahnsinnig viel Freude und Spass bereitet. Und trotzdem kam ich einfach nicht in die Gänge. Es gibt immer noch so viel anderes; die Arbeit, der Hund, der Partner, die Freunde, die Familie, und und und. Ich bin nicht sehr gut im Multi Tasking. Insbesondere deshalb nicht, weil ich gar nicht gut darin sein will. Ich will meine Aufmerksamkeit bei einer Sache haben und nicht bei drei verschiedenen. Und das was ich tue, will ich gut machen. Sehr oft fliesst dann die Energie dahin, wo sie es sich gewohnt ist, hinzufliessen – wir bewegen uns wenn immer möglich in unseren gewohnten Mustern. In unserer Komfortzone. In dieser Komfortzone kennen wir den nächsten Schritt (weil es oft immer wieder derselbe ist), dort wissen wir, wie sich was anfühlt und dass wir in Sicherheit sind bzw. wir zumindest denken, in Sicherheit zu sein. Aus diesem Muster breche ich nun aus und verlasse meine Komfortzone.
Nach vielen und sehr intensiven Gesprächen insbesondere mit meiner besten Freundin und meinem Freund, diversem Abwägen von Vor- und Nachteilen und schlussendlich hauptsächlich weil ich ins Vertrauen kam, dass es in jedem Fall auf irgend eine Art und Weise gut für mich kommt, entschied ich mich definitiv meine Stelle zu kündigen. Das Vertrauen, dass es in jedem Fall auf irgend eine Art und Weise gut für mich kommt, beruht hauptsächlich darauf, dass mein Gefühl zu diesem Entscheid stimmt. Es fühlt sich leicht, einfach und sonnenklar an. Es bereitet mir wahnsinnig viel Freude Menschen zu begleiten und ich kann es. Ich kann es, wenn es genügend Raum erhalten darf.
Klar schaltet sich innerhalb Sekunden aber auch der Kopf ein: „Waaaas??? Das kannst du doch nicht tun??? Du hast keine langfristige finanzielle Sicherheit, wie bezahlst du deine Wohnung, etc. etc. etc.?“ Diese Stimme konnte ich mit klaren Fakten und Zahlen beruhigen.
So hab ich mich schlussendlich entschieden und mein Leitsatz lautet: „Go for it!!!“
…und: „Ausser mir muss es niemand wirklich verstehen oder gutheissen!“ :-)
Und ja, vielleicht scheitere ich… Wenn ich es aber nicht versuche, werde ich es nie herausfinden…